Anlage Zipfergraben

Gestützt auf die eigene Erfahrung und wissenschaftliche Erkenntnisse wissen wir, dass die Widerstandsfähigkeit und schlussendlich die Überlebensrate von Jungfischen steigt, je früher sie dem Wildwasser zugeführt werden.

 

Deshalb hat das Amt für Wildbachverbauung im Jahr 2016 den "Zipfergraben" unterhalb von Sarns, in unserem Auftrag, so umgestaltet, dass er sich zur Auswilderung der eigenen Marmorata-Jungfische (aus unserem Artenschutzzentrum) eignet. Die Jungfische im Zipfergraben sind durch Netze vor Fraßfeinden geschützt, außerdem ist der Projektbereich nach oben und unten hin für die Jungfische nicht passierbar, was für Monitoring-Zwecke ideal ist. Der Zipfergraben ist für Jungfische, im oberen Bereich aber auch für Fischereier einsetzbar. 

 

In der in Südtirol einzigartigen Anlage mit Wildnis-Charakter wurde eine Pumpe installiert, die in den heißen Sommermonaten – zusätzlich zur normalen Wasserführung des Zipfergrabens – genügend Eisackwasser aus dem nahen Ufer-Sickerbereich einspeist. Mit der Pumpe können schwankende Wassertemperaturen, Fließgeschwindigkeiten und Wassermengen simuliert werden, wie sie in der Natur an der Tagesordnung sind.

 

Ziel ist es, die Jungfische sanft an die harten Bedingungen in der freien Natur anzupassen. Da die Pumpe während einer eventuellen Trübung des Eisacks ebenfalls getrübtes Wasser in den Zipfergraben einspeist, werden die Jungfische bereits in ihrer juvenilen Phase an zeitweilige Wassertrübungen gewöhnt. Auch der Wechsel von Zuchtfutter auf Naturnahrung, welche die Jungfische selbst erbeuten müssen (wir füttern nichts zu) , gelingt in dieser frühen Lebensphase besser.

 

Dank unserer Vereinsarbeit am Zipfergraben erhoffen wir uns schon bald, aussagekräftige Rückschlüsse über die Erfolgschancen von Zucht-Jungfischen im Wildwasser zu erhalten. Die Jungfische werden derzeit einsömmrig in den Zipfergraben ausgesetzt und nach ihrem zweiten Lebensjahr, mit einer Größe von 12 bis 16 cm, in den Eisack ausgewildert.