Stauseen

Die Stauseen Franzensfeste und Mühlbach speisen das Kraftwerk Brixen und sind im Zuge dessen Errichtung (Baubeginn 1936, Fertigstellung 1941) künstlich angelegt worden. Heute gehören diese künstlichen Seen fest zum Landschaftsbild des unteren Pustertals sowie des Wipptals.

 

Beide Stauseen sind bei Fischern aus nah und fern äußerst beliebt. Hierfür gibt es verschiedene Gründe: die gute Erreichbarkeit mit dem Auto, die zentrale Lage im Großraum Brixen, der gute Fischbestand sowie die Verfügbarkeit von Tages- und Jahreskarten zu fairen Preisen – auch für Gäste – sind nur einige davon.

 

Generell sind Stauseen sehr produktive Fischgewässer, mit einem enormen Nahrungsangebot für Fische. Trotz der täglichen Schwankungen des Wasserstandes scheinen sich unsere Flossenträger sowie auch andere Wasserlebewesen gut an die künstlichen Bedingungen anzupassen. Selbst nach Stauraumspülungen, welche den Fischbestand und die Fischnahrung in den Stauseen fast vollständig vernichten, dauert es in der Regel nur wenige Wochen, bis die Fischnahrung, also Wasserinsekten wieder zurückkehren.

 

Bei der Bewirtschaftung unserer Stauseen legen wir das Hauptaugenmerk auf einen guten Fischbestand mit Maßfischen, der in der Regel im Laufe einer Jahres von den Fischern nicht vollständig entnommen wird. Neben natürlich vorkommenden Bachforellen, Marmorierten Forellen und vereinzelten Äschen besteht der Fischbestand vorwiegend aus kampfstarken Regenbogenforellen, die mehrmals jährlich von einer Südtiroler Fischzucht als Maßfische geliefert und besetzt werden. Nicht gefangene Forellen wachsen sehr stark, im Schnitt um die 8–10 cm jährlich. Deshalb sind in den Stauseen von Franzensfeste und Mühlbach Fänge von kapitalen Forellen mit 60 bis 80 cm Länge gar nicht so selten.

 

Als Vorstand setzen wir uns energisch dafür ein, dass mittelfristig die alle 3 bis 4 Jahre anfallenden Stauraumspülungen durch ein umweltverträgliches Stauraummanagement ersetzt werden. Technisch gesehen sind diese Spülungen ein Relikt der Vergangenheit, da Feinsedimente, d. h. die durch die Stromproduktion verursachten „Abfälle“, vorsätzlich flussabwärts entsorgt werden!

Die Folgen für die flussabwärts gelegenen Fließgewässerökosysteme, besonders für das Makrozoobenthos sowie die juvenilen Fischstadien (ein- und zweisömmrig), sind letal. Dies belegen zahlreiche Gutachten und unsere Probebefischungen nach Stauraumspülungen. Auch der wertvolle Fischbestand in den Stauseen selbst wird beinahe vollständig vernichtet.

Das Amt für Jagd und Fischerei hat dem Kraftwerksbetreiber Alperia im Jahr 2017 die Umsetzung einer Machbarkeitsstudie für alternative Stauraumbewirtschaftung vorgeschrieben (z.B. die kontinuierliche Abgabe von geringfügigen Mengen an Sedimenten ins Triebwasser, mittels Saugbaggern). Wir sind auf die Ergebnisse der Studie gespannt!

 

Lust auf einen Fischgang in unseren Stauseen? Hier geht es zu den Preisen für Tages- und Jahreskarten für Gäste.